Der erste Tag der Gamescom 2015 startete für mich direkt mit der Pressekonferenz von Electronic Arts.
Der erste Eindruck war etwas irritierend, sah es doch aus als hätte der einstige Riese unter den Publishern stark abgebaut. Die Fläche, die der Platzhirsch in der Halle belegt ist gefühlt nur noch die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Dabei konnte sich EA in den Zahlen der letzten Jahre durchaus Behaupten. Im Showkonzept zeigte sich der Publisher gewohnt beständig. Spätestens wenn ich die rund 15 Beamer zähle, die wieder kreisrund die neuesten Trailer abstrahlten ähnelt es sehr dem Stil der letzten Jahre.
Andrew Wilson, CEO von Electronic Arts, eröffnete die Konferenz und kündigte schnell an, dass einer ihrer Top Titel, Star Wars Battlefront, mit drei verschiedenen Modi auf der Gamescom spielbar sein wird. Der Titel rief im Publikum, überwiegend bestehend aus Bloggern und Pressevertretern, auch das meiste Entzücken hervor.
Meine erste Überraschung war gleich das erste Spiel obwohl ich mich für das Genre wenig begeistern kann. Need For Speed stellt eine gelungene Mischung von realen Filmaufnahmen und Ingame-Grafik dar die überzeugend realistisch wirkt. Wie sich dies für das Spielgefühl auswirkt, ob die Immersion funktioniert oder ob man das Gefühl hat mehr einen Film anzusehen als ein Spiel zu spielen bleibt abzuwarten.
Electronic Arts zeigt Zehn Spiele
Insgesamt stellte EA zehn Titel vor, darunter das Expansion Pack “Get Together” für Sims 4, was die Sims und dessen Freunde in verschiedene Outdoor-Aktivitäten außerhalb der eigenen Wohnung befördert. Dabei wird unter Fans der Sims die Abspaltung der Themes in eigene Areale schon länger kritisiert.
Eine echte Neuerung, trotz Sequel, stellte Mirror’s Edge Catalyst dar. Senior Producer Sara Jansson stellte Weltexklusiv den neuen Trailer vor, den ihr jetzt auch auf Youtube ansehen könnt. Die Welt wird laut Jansson wesentlich offener gestaltet sein und damit auch mehr Möglichkeiten bieten, die Missionen zu lösen. Eine klare Abkehr vom Schlauchleveldesign zuvor. Die Bewegungen im Spiel wirkten für mich doch etwas sehr hölzern. Gerade bei einem Spiel, dass so auf Movement ausgelegt ist, kommt es mir vor als hätte man den Hauptcharakter Faith durch ein mechanisches Gegenstück ersetzt. Faith konnte dafür nahezu alles in der digitalen Welt erklimmen, was ein paar Polygone vor ragte. Vorbei die Zeit der speziell markierten Flächen, die anzeigten, dass die – und nur die – benutzt werden können.
Sehr unerwartet für die Abfolge an Sequels war die Präsentation von Unravel. Ein unglaublich verspielt wirkendes Jump’n’Run mit einer roten Wollpuppe, die sich sprichwörtlich den roten Faden durch die Geschichte, wie auch durch die grafisch ansprechenden Welt spinnt.
Das dicke Ende kam gleich doppelt. Mit einem weltexklusiven Trailer zu Star Wars Battlefront, der den Dogfight-Modus, im Spiel auch Fighter Squadron genannt zeigte. Etwas ernüchternd war dieser gegenüber den grafisch imposanten ersten Trailer mit der Bodenschlacht. Meine Vermutung ist, dass die Flugmodelle losgelöst von der atmosphärischen Umgebung des Bodens an Wirkung verlieren. Der Eindruck bestätigte sich bei der ersten Szene mit Tiefflug. Fifa 16 bildete das Ende der Show. Für mich als typischer Turnbeutelvergesser war die Präsentation deshalb wenig informativ. Einzig die für mich neue Information, dass endlich auch zwölf Frauenmannschaften spielbar sein werden, stach deshalb hervor.
Fazit
Mein Gesamteindruck der Konferenz war trotz einiger Einschnitte durchaus positiv. EA setzt gerade mit Mirror’s Edge und Unravel erstaunliche Wege, die ich ihnen bisweilen kaum zugetraut habe. Einen etwas faden Beigeschmack hat das Expansion Pack zu die Sims 4 hinterlassen, denkt man an die vielen kostenpflichtigen Erweiterungen, die es für Sims 3 gab. Auch Star Wars Battlefront bietet weiterhin keine Aussicht eine vermeintliche Enttäuschung zu werden.