NBA 2k17 ist am 16. September erschienen und überall auf der Welt wird bereits fleißig gedribbelt, geblockt und geworfen. Mir lag indes die Standardversion des Games für die Playstation 4 vor, worüber einige Worte verloren werden möchten.
NBA 2K17 sieht gut aus
Zunächst – es sieht gut aus. Das tat es bereits die Jahre zuvor, da 2K den Sprung auf die Next Gen Konsolen mit Leichtigkeit gemeistert hat und nun schon seit geraumer Zeit fotorealistische Atmosphäre auf die heimischen Fernseher zaubert. Allerdings muss eine schöne Verpackung nicht bedeuten, dass darin nur Gutes steckt. Dem bin ich auf den Grund gegangen. Das Hauptaugenmerk lag dabei zunächst auf dem Karrieremodus, der erneut eine wichtige Rolle bekleidet. In The Prelude, einer kostenlosen Probeversion von NBA 2k17, konnte der persönliche Charakter eine Woche vor Release erstellt werden und die ersten Spiele absolvieren, im Hauptgame geht diese Reise weiter.
Auf der großen Bühne
Aufblende, das Handy klingelt. Unser Character wird von einer Sekretärin begrüßt, die ihn an den Trainer der USA-Nationalauswahl Mike Krzyzewski durchstellen möchte. Etwas verwunderlich, schließlich kommen wir gerade frisch vom College. Was wird er wollen? Tatsächlich soll der Frischling Teil der amerikanischen Auswahl bei einem großen Turnier sein. Der Ingame-Kommentator erwähnte wenig später, dass es üblich sei, einen Topspieler von den Universitäten mitzunehmen, um ihn auf dem großen Parkett ins kalte Wasser zu werfen.
Die USA gewinnt den Titel, eine rosige Basketballwelt. Und dann? Es folgt der Draft. An zehnter Stelle – als Lottery Pick – finden wir unseren Weg zu den Milwaukee Bucks. Nicht gerade ein Team von dem jeder kleine Junge träumt, aber wie jedes andere Franchise eine großartige Chance. Natürlich bekommen wir als Rookie nur wenige Minuten auf dem Feld, müssen uns erst beweisen. Leider lief es in den ersten Spielstunden eher mäßig, was einerseits durchaus an meinem eigenen Unvermögen liegen kann, aber auch an den schlechten Ingame Stats des Characters.
Die Story in NBA 2K17
In The Prelude gab es noch strukturierte Szenen – ein Spiel, eine Cutscene. So konnte einem roten Faden problemlos gefolgt werden. Auch im Vorjahres-Ableger NBA 2K16 gab es einen tiefgehenden Storymodus, der sich um Familie, Freundschaft, Trauer und Weisheiten drehte, wie es manch ein story-basierter Titel namhafter Publisher nicht hin bekommt. Dieses Gefühl durch dick und dünn zu gehen fehlt bislang völlig. Stattdessen wirken die Sequenzen etwas lieblos dazwischen geschoben, fast schon zufällig. Bezug zum eigenen Spieler oder dessen neuem Umfeld aufzubauen ist so kaum möglich. Neu ist, dass mit zahlreichen Kontakten gechattet werden kann. Ein interessantes Feature, auf lange Sicht aber sehr zeitintensiv und repetitiv. Scheint, als hätte 2K versucht, die großartige inszenierte Story des Vorjahres damit etwas aufzufangen. Schauspieler Michael B. Jordan versucht sich indes als Sportler und gibt den Justice Young – unseren Partner in der NBA.
Keine lineare Story? Unerfahrene Spieler würde das primär sicherlich nicht stören, gäbe es einen Leitfaden. Bereits in der ersten Saison sehe ich mich einem gefühlt endlosen Kalender für eine komplette NBA-Saison (82 Spiele + Playoffs) gegenüber. Jeder Tag kann mit verschiedenen Aktivitäten, wie zum Beispiel Zusatztraining oder Eventauftritten verbracht werden. Ohne meine Vorerfahrung aus dem letzten Jahr hätte es als frischer Gamer wohl eine Weile gedauert, sich hier zurecht zu finden.
Spielspaß garantiert
Alle Probleme beseitigt und rein ins Geschehen? Nun, leider verbrauchen die Zwischenstationen, wie Events, Trainings und Chats Unmengen an Zeit. Alles zu überspringen fühlt sich dann doch falsch an, und man hat das Gefühl vielleicht doch etwas wichtiges zu verpassen. So dass ich stets versuche zumindest einen Termin pro freiem Tag wahrzunehmen. Bis der Character seine spartanisch eingerichtete Halle verlässt und wieder betritt, vergeht schon gerne mal eine Minute – das summiert sich schnell.
Trotz aller Widrigkeiten macht es Spaß auf dem Court zu stehen. Durch die dynamische Kamera wirkt die Halle sehr lebendig und eröffnet jedem Basketballenthusiasten die Welt der ganz Großen. An der Grafik und Inszenierung gibt es nichts auszusetzen. Einzig der Intro-Clip, der scheinbar Ingame gecaptured und vorgerendert wurde, schreckt beim ersten Hinsehen doch ab. Viele unscharfe Kanten, gefühlte 480p auf einem Full-HD Fernseher – das ist heute seiner Zeit dann doch um Meilen hinterher. Die Cutscenes hingegen sind ordentlich gerendert und verdeutlichen, dass mit Motion Capture gearbeitet wurde.
In den folgenden Artikeln betrachten wir sowohl Mannschafts-Gameplay und Online Modus als auch die kommenden Updates.