Am 3. Juni waren wir, Tobi und Max, noch vor der E3 bei der FIFA 17 Producer Tour von EA Sports. Das ganze Spektakel bekam ein passendes Ambiente in der Allianz Arena in München. FIFA Lead Producer Nick Channon gab dabei in einer halbstündigen Präsentation erste Einblicke in die FIFA Saison.
Im Anschluss konnten wir das Spiel im gewohnten Bereich „Anstoß“ und im neuen „Journey Mode“ auf der Xbox One anzocken. Wir erzählen euch jetzt, wie sich der neueste Teil der FIFA Reihe anfühlt.
Gleich zu Beginn ließ Channon die große Bombe platzen: Das neue FIFA arbeitet mit der Frostbite-Engine 3. Die von DICE Entwickelte Engine kommt unter anderem auch bei Battlefield 4 zum Einsatz.
Durch die neue Software können auch aufwendige Effekte leichter visualisiert werden. Hierbei wird besonders wert auf Emotionen und Atmosphäre gelegt. Nick Channon sagte dazu, dass man nun das „glasige“ in den Augen sehen kann. Diese Aussage hat er durch eindrucksvolle Bildaufnahmen untermauert.
Die wohl größte Neuerung in FIFA 17 wird der „Journey Mode“ sein. Dabei schlüpft man in die Rolle des jungen Alex Hunter, der auf dem Weg zum Profifußballer in der Premier League ist. Um diesen Aufstieg möglichst realistisch zu gestalten, dienen Marcus Rashford und Harry Kane als Vorbilder. Dabei wurde ein Mittelweg zwischen Unterhaltung und Storyline gefunden, der für eine besondere Authentizität sorgt.
Man kann nicht nur auf dem Spielfeld Entscheidungen treffen, sondern auch abseits des Platzes in Alltagssituationen und Pressekonferenzen.
Der „Journey Mode“ erinnert in seiner Grundstruktur stark an den „MyCareer“-Modus von NBA 2K.
Nun kommen wir zum wichtigsten Teil für jeden FIFA Spieler: Die Gameplay-Änderungen. Die 4 Säulen auf die sich das neue Gameplay stützt sind: Standard-Situationen, physische Spielerinteraktion, verbesserte Angriffs-KI und Pass- und Schussmechaniken.
Einwürfe, Ecken und Freistöße bieten jetzt noch mehr Möglichkeiten um den Ball präziser zum gewählten Mitspieler oder ins Tor zu befördern. Die Elfmeter wurden komplett überarbeitet, allerdings war keiner der knapp 30 Anwesenden dazu in der Lage einen Elfmeter gezielt zu schießen und zu verwandeln.
Bei Standardsituationen ist physische Interaktion zwischen den Spieler in der Realität selbstverständlich. Bei FIFA 17 bringt EA dieses Element auch mit ein. Nicht nur bei Standards, sondern auch im freien Spiel agieren die Spieler, durch das verbesserte Abschirmsystem, im Zweikampf deutlich lebendiger.
Auch bei der Angriffs-KI ist FIFA realistischer geworden. Spieler schaffen und erkennen Räume selbstständig und nutzen diese durch effizientere Laufwege sinnvoll aus. Neu dabei ist, dass zwei Spieler den selben Raum besetzen können und beispielsweise einer den kurzen und einer den langen Passweg anbietet. Auch Vorstöße von Mittelfeldspielern in die Spitze sind keine Seltenheit mehr.
Um die neuen Laufwege besser ausnutzen zu können wurden Außenristpässe eingeführt. Nick Channon erwähnte dabei: „Wir probieren schon seit zehn Jahren diese Pässe ins Spiel einzubringen.“ Traumpässe bringen ohne Abschluss auch keinen Erfolg, daher wurden zusätzlich neue Schusstechniken implementiert. Beispielweise sind jetzt Kopfball- und Schussaufsetzer möglich.
Abschließend lässt sich nach einigen Stunden Spielzeit sagen:
Besondere Verbesserungen lassen sich in der Grafik „um das Spiel herum“ feststellen. Während in der Demo-Version noch keine sichtbaren Änderungen zu erkennen waren. Da allerdings das Spiel laut Channon erst zu 56% fertig sei, sind noch einige (grafische) Änderungen zu erwarten.
Der „Journey Mode“ ist zwar ein interessantes neues Feature, allerdings sind wir uns nicht sicher, ob er auch auf Dauer den Spaßfaktor aufrechterhalten kann.
Zum verbesserten Gameplay ist zu sagen, dass im Vergleich zu den vorherigen FIFA-Spielen wirklich viele wesentliche Änderungen eingebaut wurden, die zu einer realistischeren Fußball-Simulation führen. Dafür ist hauptsächlich die verbesserte KI verantwortlich.
Insgesamt macht FIFA 17 einen großen Schritt nach vorne und verdient daher mehr Beachtung als seine Vorgänger.