Wer viel zockt, der muss viel trinken. In der Regel ist das Getränk alkoholfrei und dient der Hydration. Bei Events wie Lanparties, darf für manchen Spieler auch der Biergenuß nicht fehlen. Um zu sehen, was sich hier, vorallem im Namen der Wissenschaft, getan hat, hat es uns während der Langen Nacht der Wissenschaften nach Erlangen verschlagen. Schon zu Beginn der Nacht steuern wir also zielsicher zum Röthelheimcampus. Dort stellt eine kleine Brauerei ihre aktuellen Biersorten vor. Die Brauer vom Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik überraschen mit einem Bier, das nach After Eight schmeckt.
Mundiges Röstaroma, süffig im Abgang und mit leichtem Nachgeschmack: Schokolade und ein Hauch Minze – Nicht gerade das, was man von einem Bier erwartet. Das Team der Röthelheimbräu begrüßte seine Gäste auf der 7. Langen Nacht der Wissenschaften mit einem After Ale. “Jeder Sud schmeckt ein bisschen anders.”, sagt Hannes Engelhardt, Leiter der wohl kleinsten Brauerei Erlangens. “Das ist der Charme des Bierbrauens.” Pro Braugang entstehen 200 Liter Bier. Die Rohstoffe dafür bekommen die Erlanger gesponsort. Die Bierherstellung ist Teil eines Praktikums, das 2004 vom Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik eingeführt wurde. “Im Brauprozess kann man alles was man im Studium lernt in der Praxis sehen und anwenden. Dass am Ende des Praktikums dann ein Bier steht, hat für die Studenten einen gewissen Reiz”, sagt Engelhardt.
Auch er begann sein Engagement mit einem Praktikum. “Wenn wir im Praktikum brauen, denken wir uns ausgefallene Rezepte aus, mit denen wir auf den Brauwettbewerb gehen”, sagt der Brauleiter. Auf dem von der Universität Hamburg Haburg veranstalteten internationalen Wettbewerb waren die Erlanger bereits vier mal erfolgreich. Bei ihrem Debüt, vor sechs Jahren, gewannen die Brauer sogar den ersten Preis. Auch das After Ale ist ausgezeichnet. Falls die Kreation unter den Besuchern trotzdem mit Skepsis aufgenommen wird, haben die Brauer zur Versöhnung noch ein Landbier im Angebot. Neben der Bierverkostung durften die Besucher verschiedene Hopfen- und Malzarten aus aller Welt probieren. Außerdem konnten sie die verschiedenen Stationen des Brauvorgangs beobachten. Über Besuchermangel konnten sich die Brauer auch dieses Jahr nicht beschweren. Denn was gibt es besseres als ein gutes Bier in einer Langen Nacht?
Wer von euch jetzt Lust bekommen hat, sein eigenes Bier zu brauen, dem sei gesagt: Alles ganz einfach. Ihr müsst nur an der FAU studieren und schon könnt ihr am Praktikum teilnehmen. Und vielleicht sehen wir uns dann ja bei der nächsten Langen Nacht der Wissenschaften.