Schon 13 Jahre liegt das Release von Unterwegs in Düsterburg und somit der Tag zurück, an dem das Spiel des Entwicklers „Grandy“ als Meilenstein in die deutsche RPG-Makerszene einging und gleich zu Beginn versprach, sich einen Namen als Klassiker zu machen. Und dieses Versprechen hält es heute noch.
Ein paar Dinge vorweg
Programmiert mit dem altbekannten Rpg-Maker 2000 verfügte das Spiel zwar über ein „Standard-Kampfsystem“ und „klassische REFMAP-Chipsets für das Mapping“, doch machte es diesen Umstand der „mangelnden Individualität“, wie böse Zungen und Kritiker nun sagen könnten, durch eine spannende, anspruchsvolle (wenn auch etwas verrückte, aber durchaus unterhaltsame) Story und zahlreiche Anspielungen an Szene- und Popkultur locker wett.
Aber genug der Worte, lasst Taten sprechen!
Fein.
Das Erwachen in den Ostmarken
In medias res werdet ihr sodann hineingeworfen in die grausame Realität und findet euch in den Ostmarken wieder.
Ja, auch ihr Leser sollt sehen wie es ist, abgebrannt, ohne Gedächtnis und mit nichts als ein paar klobigen Kurzschwertern und einem zerfledderten Umhang zu sich zu kommen und nicht zu wissen wo einem der Kopf steht.
Und spart euch das selbstgefällige Grinsen, denn im Gegensatz zu dem ein oder anderen hat Protagonist Grandy diese Erfahrung nicht nach einer durchzechten Nacht machen müssen.
Ahnungen, Irrungen und Wirrungen
Außer eurem treuen Vierbeiner bleibt euch nur ein Name, der euch daran erinnert, wer ihr seid oder woher ihr kommt: Libra.
Da alles gar so schön mysteriös und verwirrend ist, beschließt ihr euch auf den Weg zu machen und siehe da – ein älterer Herr, welcher sich als ehemaliger Herzog Dankwart Dengelbrack zu Falkenburg herausstellt, kreuzt euren Weg. Eine Quest später habt ihr ihn nicht nur zum Verbündeten, sondern seid zudem wieder mit eurer…Frau?…, der liebreizenden, aufbrausenden Libra vereint.
Der Beginn des Abenteuers
Nun macht sich die heldenhafte Gruppe auf, das ehemals so schöne Falkenburg (oder Düsterburg, wie es seit der Machtübernahme des Vampires Wahnfried genannt wird) von eben dessen Joch zu befreien und Dankwart wieder auf seinen Thron zu setzen. Hohoho…wenn ihr wüsstet, was euch noch alles erwartet… Ich werde nicht spoilern, falls sich unter euch noch ein armer Tropf finden sollte, der das Spiel noch nicht selbst bestritten hat.
Unterwegs in Düsterburg
Gesagt sei nur so viel:Zu dem vermeintlich simplen Plan gesellt sich rasch noch das ein oder andere Zeitparadoxon, ein lange verschollener Bruder, eine Tochter ohne Namen, der Sohn des dunklen Gottes höchstselbst, sowie eine wilde Verfolgungsjagd durch das schöne und ferne Königsberg und zahlenmäßig nicht zu knapp bemessene Nebenquests, die euch auf eine lange, gefahrenvolle Reise schicken. Aber all das soll großzügig belohnt werden. Durch variable Storyverläufe und sich unterscheidende Endsequenzen oder Quests, die aufeinander aufbauen.
Kennst du eigentlich…
Und wie bereits erwähnt Anspielungen. Gerade die sind es nämlich, die das Spiel so unterhaltsam machen. Der aufmerksame Spieler wird an so ziemlich jeder Ecke etwas finden, das Erinnerungen wach ruft und einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Für eingefleischte Fans des RPG-Genres gipfelt das Ganze in einem sogenannten Cameo (also einem Gastauftritt) des exzentrischen und dennoch geliebten Vampires „Asgar“ aus der Vampires Dawn-Reihe, welcher zum einen in Düsterburg Gegenstand der Hauptquest ist und sich zu späterem Zeitpunkt in Wahnfrieds Schloss befinden wird. Und das war nur die Spitze des Eisberges.
Zudem finden sich noch einige Referenzen an die Herr der Ringe-Trilogie, Indiana Jones, Psycho, Bela Lugosi, Der Tanz der Vampire, Sherlock Holmes, die Teenage Mutant Ninja Turtles, Asterix erobert Rom, Monkey Island, Gladiator, Tim und Struppi, die Red Hot Chili Peppers, Harvest Moon, Das Phantom der Oper, Spiderman, Conan der Barbar, H.P. Lovecraft, Schillers Räuber und natürlich Vampires Dawn. Und das war nur ein Bruchteil. Wer wirklich alle findet, hat auch sicher damals alle Pokemon gefangen. Und ich rede nicht nur von den 151 Originalen.
Ein großes “Danke”
Alles in allem bleibt nun nur noch zu sagen: Danke für dieses wunderbare Spiel und die vielen schönen Erinnerungen. Danke für die Rätsel, die noch Rätsel waren, danke für die langen und unermüdlichen, epischen Bossfights und danke für ein Spiel, an das ich auch heute noch gerne zurückdenke, das ich auch nach dem hundertsten Mal durchspielen noch großartig finden kann und auch immer wieder gerne spielen werde. Das war noch Zauber.
Hey, ich sehe gerade, das ich ja schon Mal bei dir geschrieben habe vor kurzem. Was für ein Zufall. Also ich bin Marco. ^^
Unterwegs in Düsterburg ist und bleibt meiner Meinung nach das charmanteste Maker Spiel schlechthin.
Grandy hat es einfach, was Charaktere, Geschichte, Humor und vor allem auch Gameplay anbelangt wirklich drauf.
Bin schon total auf das Remake gespannt, das wird großartig! 🙂
Wirklich sehr gut geschrieben und ich schließe mich dem Dankeschön an. 🙂
Wenn man es selbst spielt fallen einem die ganzen Auftritte eher unbewusst auf, unglaublich das das es doch so viele sind.
Und nach all der Zeit spiele auch ich es immer wieder gerne mal wieder. ?
Hallo Marco 🙂
Vielen lieben Dank für die netten Worte, freut uns, dass unser Artikel dir gefallen hat.
Freut mich auch immer wieder von Leuten zu hören, die das Spiel auch so toll fanden wie ich 😉