Komisch, aber wahr: Keiner kennt die Bedeutung des X in PSX. Was aber jeder kennt ist Final Fantasy VII. Der erfolgreichste Titel der Final Fantasy Serie. Die Playstation One brachte aber zwei nicht minder großartige Titel hervor.
Mit Final Fantasy VI lieferte Squaresoft nicht nur eines der besten SNES Spiele ab, sondern auch eines der besten Final Fantasy Spiele. Um zu gewährleisten, dass die Serie sich verbessern konnte, wechselte Squaresoft von Nintendo zur Konkurrenz. Das N64 setzte wieder auf Module, ein Medium das nicht genügend Speicher für den nächsten Final Fantasy Teil bot. Die Lösung von Squaresoft: Die PSX. Jedoch kannten sich die Entwickler nicht mit der 3D-Technologie der Playstation aus. Aus diesem Grund entwickelten sie eine 3D-Tech-Demo für die SGI Onyx Workstation von Final Fantasy VI. Diese zeigte eine Kampfszene zwischen Terra, Locke und Shadow gegen einen Steingolem. Mit genügend Erfahrung fingen sie an das Final Fantasy VII zu machen.
Die vorherigen Final Fantasy Spiele behandelten zwar immer wieder Erwachsene Themen, jedoch trug sich diese Thematik nie nach Außen. Final Fantasy VII setzte von Anfang an auf ein Erwachsenes Setting. Politik, Korruption, Ausbeutung und Zerstörung des Planeten, Mord und „Erwachsenenunterhaltung“. Dennoch wird der Titel immer als Kinderspiel abgestempelt. Die Geschichte folgt dem Söldner Cloud. Er wurde anfangs von der Rebellengruppe AVALANCHE angeheuert um einen Reaktor zu sprengen. Das ist natürlich in der streng kontrollierten Metropole Midgar nicht gern gesehen und so werden Cloud und seine Party gesucht. Nachdem die größte Gefahr aus dem Weg geschaffen ist realisieren sie, dass sie erst am Anfang ihrer Reise stehen. Auf ihrem Weg treffen sie auf alte Bekannte und Feinde, reisen ins Weltall, erwecken eine uralte Gefahr und verlieren ein geliebtes Partymitglied, was als einer der bekanntesten und schockierendsten Momente der Final Fantasy Geschichte zählt.
Das Hauptfeature im Kampfsystem sind die Substanzen. Sie sind nicht nur ein wichtiges Storyelement, sondern auch wichtig innerhalb der Kämpfe. Jede Substanz besaß eine Fähigkeit, wie einen Zauber. Die Substanzen konnten auch mit einander verbunden werden. Zum Beispiel die Feuersubstanz und die Alle-Substanz. Diese Kombination erlaubt es einen Feuerzauber auf alle Gegener zu zaubern. Das Kampfsystem setzt wie die bisherigen Teile auf das Active Time Battlesystem, ein Kampfsystem das nicht rundenbasiert sondern jeden Kampfteilnehmer unabhängig von den anderen agieren lässt.
Mit einer der Gründe warum Final Fantasy VII so erfolgreich ist weil es der erste Teil der Serie in 3D war. Obwohl es der erste Titel für die PSX und in 3D war, kann man Final Fantasy VII auch heute noch spielen, da der damals angewendete Look sehr gut gealtert ist. Natürlich besitzt Final Fantasy VII viele Musikstücke die gut in Szene gesetzt wurden. Allen voran das Sephiroth-Theme, was das bekannteste Musikstück des Spieles ist.
Final Fantasy VII verkaufte bisher mehr als 10 Millionen Einheiten und erhielt neben mehreren Portierungen auch ein eigenes Universum. Dieses beinhaltet mehrere Spiele die mit dem Hauptspiel verbunden sind. Diese Spiele sind das Mobile-Game Before Crisis, der PSP-Ableger Crisis Core, das Sequel Dringe of Cerberus und den Film Advent Childern. Dessen Erfolg war auch der Grund, dass man die bis dato Japan-exklusiven Teile in den Westen brachte. So erschienen Final Fantasy II, II und V dank Final Fantasy VII im Westen. Final Fantasy VII war eines der Final Fantasy Spiele zu dem sich die Fans am meisten ein Remake gewünscht haben. Square Enix betonte aber immer wieder, dass sie erst ein Remake machen würden wenn die Technik weit genug ist dem Original gerecht zu werden. 2015 war sie das wohl. Auf der E3 enthüllten sie, dass sie an einem Remake zu Final Fantasy VII arbeiten werden. Dieses wird in Episodenform erscheinen und soll einen größeren Fokus auf die Charaktere und deren Geschichte legen. Die erste Episode wird Ende 2017 erwartet.
Square hätte auf das Momentum von Final Fantasy VII aufbauen können und einen direkten Nachfolger machen können. Jedoch blieben sie sich treu indem sie ein komplett neues Spiel gemacht haben. Final Fantasy VIII erschien 1999 und glänzte durch viele neue Ideen und neuer Technik.
In bisherigen Final Fantasy Teilen wurde es immer mal wieder angeschnitten, in Final Fantasy VIII wurde es zur Haupthematik gemacht: Die Liebe. Das Cover ziert die beiden Protagonisten Squall und Riona fest umschlungen. Bis es jedoch so weit ist, vergeht sehr viel. Die Story ist wie der Hauptcharakter Squall. Zu Beginn emotional verschlossen und öffnet sich erst mit der Zeit. Die Story beginnt erst nach ein paar Spielstunden richtig, als Squall und seine SeeD-Gruppe (Eliteschüler die auch als Söldner eingesetzt werden) eine Mission annehmen den Präsidenten zu entführen. Nach einer Entführung, Zeitreise und Besuch in einer Raketenbasis der in deren Sprengung endet gibt es ein neues Ziel: Die Rettung der Welt. Während die Haupthandlung immer weiter voran treibt, öffnet sich Squall immer mehr und gesteht sich seine Gefühle ein. Schlussendlich lässt auch die Szene der Cover-Art im Spiel wiederfinden.
In Sachen Gameplay kam Final Fantasy VIII mit vielen neuen Ideen daher. Allem voran das Draw-System. Zauber wurden nicht mehr erlernt sondern von Gegnern „gezogen“. Bestimmte Zauber (und ab und zu auch eine Beschwörung) konnte man von Gegnern oder Punkten auf der Weltkarte erhalten. Via Kopplung konnte man seine Statuswerte mit diesen Zaubern aufwerten. Was aber am meisten in Erinnerung geblieben ist und sogar außerhalb der Grenzen des Spieles zu Erfolg fand, war das Minigame Triple Triad. Ein Kartenspiel das zwar zu Beginn noch sehr simpel ist, aber im Verlauf der Geschichte immer mehr an Regeln gewinnt. Das Minigame erhielt auch eine Auskoppelung in Form eines eigenen Mobilegames. Final Fantasy VIII besaß eine versteckte Mechanik: Level-Scaling. Die Gegner levelten mit, weswegen aufleveln sehr contra produktiv ist und es besser war ein niedrigeres Level zu halten.
Der achte Teil der Serie besaß natürlich eine bessere Technik als seine Vorgänger. Kopffüßler wichen den FMV-Modellen. Die Charaktere hatten auf einmal richtige Proportionen. Während Final Fantasy VII ein japanisches futuristisches Setting hatte, war das von Final Fantasy VIII amerikanisch inspiriert. Hinzu kammen viele gerenderte Hintergründe und CGI-Animationen. Deswegen erstreckte sich das gesamte Spiel über vier CDs, dennoch besaß das Spiel viele Ladezeiten. Genau wie jeder Final Fantasy Teil besaß auch Final Fantasy VIII einen grandiose Soundtrack. Diese wurden zum Teil auch ist Gesang bestückt, was im Vorgänger nur bei einem Lied der Fall war.
Nach zwei erfolgreichen Teilen auf der PSX und sechs weiteren Vorgängern erfand sich Final Fantasy IX nicht neu. Ganz im Gegenteil. Es ging zurück zu seinen Wurzeln. Das war auch das Versprechen der Entwickler. Es ist zwar schwer vorzustellen, aber Final Fantasy IX, X und XI wurden alle zur gleichen Zeit angekündigt. IX sollte eine Homage an die vorherigen Titel sein, X sollte ein Neuanfang und XI eine komplett neue Erfahrung sein.
Die Geschichte von Final Fantasy IX ist auch sehr klassisch gehalten. Sie handelt von Prinzessinnen, Rittern, Drachen und Kristalle. Diese feierten im neunten Teil ihr Comeback. Der Dieb Zidane und seine Bande wollen auf einem Theaterstück die Prinzessin entführen. Diese ist ihnen allerdings ein Schritt voraus und flieht selber, da sie das royale Leben nicht mehr will. Zusammen machen sich sich auf die Flucht. Während eben jener treffen sie auch den Schwarzmagier Vivi, der sich eigentlich nur das Stück anschauen wollte. Nachdem die Gruppe komplett ist machen sie sich auf den Weg zu Schätzen, Geheimnissen, die Rettung des Königreichs und der Antwort warum Zidane einen Affenschwanz hat.
Das Kampfsystem von Final Fantasy IX ist in gewisser Hinsicht mit dem Jobsystem aus Final Fantasy V zu vergleichen. Fertigkeiten werden nur nicht mehr normal erlernt, sondern über Gegenstände. Diese sind in an Berufe angelehnt. Wie schon in Final Fantasy VIII ab es auch in Final Fantasy IX ein Minigame. Tetra Master war auch ein Kartenspiel und war an Triple Triad angelehnt und war viel zugänglicher.
Final Fantasy IX war besser und genauer animiert als seine Vorgänger. Vor allem war es aber niedlicher. Final Fantasy IX war von der Grundstimmung heller als seine Vorgänger. In Sachen Musik legte der neunte Teil eine Schippe obendrauf. Final Fantasy Urgestein und Komponist Nobuo Uetematsu steuerte mehr als 100 Musikstücke bei. Viele davon waren alte Stücke, aber neu aufgelegt.
Der neunte Teil der Final Fantasy Reihe war gespickt mit Referenzen und Anspielungen auf seine Vorgänger. Von Charakteren, Gegenständen, Orte oder Ereignisse. Dank dieser waren dieser waren die Vorgänger im neunten Teil present. Die bekannteste Referenz ist die als Zidane sagt, dass keine Wolke und keine Quelle hinter ihnen liegt: Auf Englisch: There is no cloud and no squall behind us. Cloud und Squall sind die Protagonisten von Final Fantasy VII und VIII.
Final Fantasy IX erschien im Jahre 2000. Nur drei Jahre nach dem siebten, und nur ein Jahr nach dem achten Teil. Das ein weiterer Teil so schnell gefolgt ist lag daran, dass schon während der Arbeiten an Final Fantasy VIII am neunten Teil der Serie gearbeitet wurde. Zu Beginn der Produktion war eigentlich geplant aus dem Spiel ein direkten Nachfolger zu Final Fantasy VII zu machen. Bekannt war nur, dass es einen Mann namens Blade versucht Shinra wiederzubeleben und so die Weltherrschaft zu erlangen. Jedoch wurde die Idee verworfen und wir erhielten Final Fantasy IX.
Die PSX-Ära ist für die Final Fantasy Reihe etwas ganz besonderes. Die SNES-Ära zeigte auf, dass die Serie sich innerhalb der Spiele unterscheiden kann. Die PSX-Spiel zeigte auf wofür Final Fantasy steht: Eine gute Geschichte. Jeder der drei Teile besitzt eine Geschichte, die die Fans packte und die Serie zu dem machte was sie heute ist.