THE DIVISION: Ein Review und die Parallelen zum Film Contagion
Aufgeschreckte Fledermäuse fliegen durch die Nacht. Eine von ihnen flüchtet sich in einen Schweinestall, um dort an einer Decke hängend an einem Stück Banane zu naschen. Es fällt hinab, inmitten einer Horde Schweine wo es schließlich von einem gefunden und gefressen wird, bevor dasselbe verkauft, geschlachtet und zum Verzehr vorbereitet wird. Der zuständige Koch eines Lokals in Hong Kong verlässt seinen Arbeitsplatz, um sich mit Beth Emhoff lächelnd und Hände schüttelnd fotografieren zu lassen.
So endet der im Jahre 2011 erschienene Film “Contagion”, der das Szenario einer verfallenden Gesellschaft, die von einem tödlichen Virus heimgesucht wird, nachstellt. Inspiriert von der im Jahr 2009 aufgetretenen H1N1-Pandemie, im Volksmund auch “Schweinegrippe” genannt.
Ich lasse den Film mit all seinen Szenen auf mich wirken. Massenpanik in Apotheken, Plündereien in Supermärkten, Aufstände an Ausgabestellen. Ich denke zurück an das letzte Spiel, das ich spielte: “Tom Clancy’s The Division”. Fünf Tage ist es her, das Ubisoft sein neues Game als Open Beta für alle zum Anspielen zur Verfügung stellte. Und seit fünf Tagen lässt mich das dort erlebte nicht mehr los. Ich schwärme meinen Freunden vor, wie toll dieses verwüstete New York wirkt, wie viel Liebe zum Detail in jedem Winkel der Map steckt und welche genialen Bedienungsmöglichkeiten implementiert wurden, um taktisch gegen die dort doch sehr treffsicheren NPC’s vorgehen zu können, diese im Anschluss, wie für ein RPG üblich, zu looten und somit neue Waffen oder “schicke” Kleidung zu ergattern.
Es ist wie in diesem Film “Contagion”. Kranke Menschen in den Straßen, verzweifelt auf der Suche nach Hoffnung in einer Stadt, in der Infrastruktur und Versorgungsketten zusammengebrochen sind und die im Müll versinkt. Und wir sind Teil einer Spezialeinheit, eingesetzt, um New York zurück zu erobern. Mitten im Krisengebiet.
Ein diegetisches UI ermöglicht eine vorbildliche Einbindung von Hinweisen und Informationen in die Spielwelt, wodurch Inhalte übersichtlich und ästhetisch ansprechend präsentiert werden, ohne als störend empfunden zu werden.
Gemeinsam mit einem Freund stellte ich mich den Missionen, denn es war so einfach: Wer auf meiner Freundesliste ist, kann meinem Spiel beitreten und gemeinsam können die Herausforderungen bestritten werden. Das umfangreiche Fähigkeitensystem ermöglicht es, sich aufeinander abzustimmen, auch in Abhängigkeit von den persönlichen Vorlieben. So kombinierten wir in unserem Fall ein automatisches Geschütz, den Impulsgeber zum Aufspüren von Gegnern, leisten virtuelle Erste Hilfe, um Teammitglieder zu heilen oder setzen Haftgranaten mit Fernzünder. Während mein Partner es bevorzugte, “effektiv” zu kämpfen und sich in das Getümmel zu stürzen behielt ich aus der Distanz die Situation im Auge.
So einfach und unkompliziert wird der Singleplayer zum Koop-Modus. Und es ist faszinierend wie viel Spaß es machen kann einfach nur durch das teilweise kontaminierte New York zu rennen um Reifen zu zerschießen, um Autos unter lautem Gejohle und Gezische ein paar Zentimeter tiefer sinken zu sehen oder random Feuerlöscher durch den Raum fliegen zu lassen. Das kann so viel Spaß machen, dass man hin und wieder vergisst, dass man eigentlich die Basis ausbauen sollte, immerhin wollen wir doch in erster Linie ein Katastrophengebiet wieder aufbauen!
Doch schafft The Division es, dem Spieler das Gefühl zu geben, sich tatsächlich in einem Katastrophengebiet aufzuhalten? In einer Stadt, in der viele Menschen durch eine Virusinfektion getötet wurden?
Wenn ich das Gefühl vergleiche, das ich hatte, nachdem ich mir erneut “Contagion” angesehen habe, mit jenem, das ich hatte, als ich The Division spielte, so muss ich sagen: naja, ein bisschen.
Keine Frage, die Umgebung sieht sehr nach Chaos aus, nach einer nicht mehr funktionierenden Gesellschaft. Wandelt man durch die Straßen, so passiert es regelmäßig, dass ein geschwächter Bürger plötzlich vor einem zusammenbricht oder um etwas zu Essen oder zu Trinken bittet. An verschiedensten Ecken finden wir sogenannte ECHO’s (Evidence Correlation Holographic Overlay), die als 3-dimensionales, schemenhaftes, oranges Standbild in die Welt projiziert werden. Wir können weiterhin herumlaufen, das Szenario von allen Seiten betrachten, während Infonachrichten und Audioausgaben uns darüber informieren, was hier einst geschehen ist, solange bis wir das Feld wieder verlassen. Zurückgelassene technische Geräte wie Lap-Tops, Smartphones oder Überwachungskameras helfen dabei, die benötigten Hinweise zu sammeln um ein solches ECHO aufzudecken.
So entdeckte ich innerhalb der Beta den Überfall auf einen Lieferwagen oder auf eine Ausgabestation.
Emotionale Betroffenheit? Weniger. Da empfand ich es schlimmer, wenn mein Mitspieler auf einen Hund geschossen hat.
Unser Charakter wird in diese Stadt eingeflogen, zusammen mit einem weiteren, stark verwundeten Soldaten. Das typische, harte Militärgefasel und aufgesetzte Lachen, eine sarkastische, distanzierte Haltung zu den Geschehnissen in New York. Mitgefühl, Besorgnis und Angst sind Emotionen die nahezu vollständig ausgeklammert werden. Für mich als Gamer, der Egoshooter bevorzugt war es darüber hinaus schwierig, zu akzeptieren, dass “The Division” keine First Person View zur Verfügung stellt, allerdings gewöhnt man sich nach kurzer Zeit daran, schon allein, weil man beim Zielen via rechter Maustaste das altbekannte Fadenkreuz wie
gewohnt in der Mitte des Bildschirms findet und man bei einer Nutzung eines Sniper Rifles über “Tab” ganz normal durch das Scope zielen kann. Dennoch behält man eine gewisse Distanz zum Spielgeschehen, da man seine Spielfigur, wie es für Third Person üblich ist, immer im Blick hat. Familientragödien oder Einblicke in die Arbeit der WHO, wie man sie in Contagion zu sehen bekam, fehlen leider, was bei der Darstellung einer Katastrophe diesen Ausmaßes doch sehr schade ist. Ich hätte gerne mehr Mitleid mit meiner Spielfigur oder mit anderen gehabt, oder wäre gerne mit einem beklemmenden Gefühl vom PC weggegangen, das mich heimsucht, sobald jemand in meiner Nähe hustet.
Nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht und vor allem die Dark Zone bietet ein neues und spannendes Spielerlebnis als Multiplayer-Modus. Während man dort versucht seltene und hilfreiche Gegenstände von erschossenen NPC’s zu looten sollte man sich vorsehen: andere Mitspieler könnten gerade großen Gefallen daran haben, in Gruppen auf Menschenjagd zu gehen. Dann kann die Dark Zone schnell zu einem frustrierendem Erlebnis werden. Es gibt aber auch positive Beispiele. So wie ich es beim anspielen erlebt habe: Ich traf auf gänzlich unbekannte Spieler und es entwickelt sich eine interessante dynamische Zusammenarbeit, ohne auch nur ein Wort gewechselt zu haben.
Somit behalte ich The Division, trotz vereinzelter Grafik-Bugs (“Wo zum Henker kommt jetzt die schwarze Wand her?!”) in sehr guter Erinnerung und freue mich auf den Release am 08. März 2016. Trotz fehlender Identifikation mit Charakteren bietet “The Division” ein hohes Unterhaltungspotential und eine Welt, die dazu einlädt, sie stundenlang zu erkunden.
PS: Und nicht vergessen: “F” ist DIE Allzweck-Taste 😉
Weitere Informationen zu The Division
Offizieller Release 08.03.2016 Alle Plattformen
http://tomclancy-thedivision.ubi.com/game/de-DE/buy/index.aspx
Editionen & Vorbestellungs Boni
https://division.zone/the-division-editions/
Season Pass
https://division.zone/the-division-season-pass/
18.02.2016 – 21.02.2016 Xbox One Beta
19.02.2016 – 21.02.2016 PC & Playstation 4 Beta
Minimale Systemanforderungen
Supported OS: Windows® 7, Windows 8.1, Windows 10 (64-bit versions only).
Processor: Intel Core i5-2400 | AMD FX-6100, or better.
RAM: 6GB
Video Card: NVIDIA GeForce GTX 560 with 2 GB VRAM (current equivalent NVIDIA GeForce GTX 760) | AMD Radeon HD 7770 with 2 GB VRAM, or better
DirectX: Version 11
Hard Drive Space: 40 GB available space.
Optical Drive: DVD-ROM Dual Layer.
Peripherals Supported: Windows-compatible keyboard, mouse, headset, optional controller.
Multiplayer: Broadband connection with 256 kbps upstream, or faster.
Empfohlene Systemanforderungen
Supported OS: Windows® 7, Windows 8.1, Windows 10 (64-bit versions only)
Processor: Intel Core i7-3770 | AMD FX-8350, or better.
RAM: 8GB
Video Card: NVIDIA GeForce GTX 970 | AMD Radeon R9 290, or better
DirectX: Version 11
Hard Drive Space: 40 GB available space.
Optical Drive: DVD-ROM Dual Layer.
Peripherals Supported: Windows-compatible keyboard, mouse, headset, optional controller.
Multiplayer: Broadband connection with 512 kbps upstream, or faster.
Offizielle Website
http://tomclancy-thedivision.ubi.com/game/de-de/home
Allgemeine Informationen
https://division.zone/the-game
Spiel Zonen ( PvE | PvP )
https://division.zone/zones/dark-zone
https://division.zone/zones/contaminated-zones
https://division.zone/zones/pve-zone
https://division.zone/zones/green-zone
Autoren: Tobias “Intracy” Lindner, Spreitzer “logiSabs” Sabrina