Die FrankenMEXX öffnete am 31. Oktober, pünktlich zu Halloween, zum vierten mal in diesem Jahr wieder seine Pforten. Die seit Ende 2011 bestehende Veranstaltung erfreut sich immer wachsender Beliebtheit unter Animefans und Cosplayern und ist inzwischen auch außerhalb Frankens bekannt. Ich selbst hab mich in das Getümmel geschmissen um mir das Treffen einmal etwas genauer anzusehen.
Doch zuerst ein kleiner Exkurs in meine Jugend. Ich habe seit knapp zehn Jahren kaum mehr Kontakt zu der “Szene” und bin mit Serien wie Cowboy Bebop und Death Note aufgewachsen. Die Treffen und Conventions, die ich damals besuchte, hatten eine Besucherzahl von gerade mal 50 bis zu maximal 200 Leuten. Der Comicladen Ultra Comix in Nürnberg, welcher inzwischen als einer der größten Comicläden in Europa zählt, war zu der Zeit noch im “Prisma” ansässig. So konnte ich es auch kaum glauben, als ich auf dem Weg zur FrankenMEXX hörte, es sollten ungefähr 800 Leute dort sein. Letztendlich waren es laut Veranstalter Christian Steinrück sogar knapp 1000 Besucher, welche sich auf dem Gelände des “Quibble” und drum herum tummelten.
Vor Ort war ich dann nicht nur von der Masse an Cosplayer überrascht, sondern auch von der Schlange, die sich vor dem Einlass befand. Aufgrund des mangelnden Platzes in der Location, musste immer wieder ein Einlassstop verhängt werden. Laut Veranstalter wird bereits nach einer größeren Location gesucht, welche die Menge an Leuten auch fassen kann. Jedoch ging die Abarbeitung der Masse schnell, und so musste ich nicht lange in der Schlange warten. Dank eines netten Gespräches hat sich die gefühlte Wartezeit auch deutlich verkürzt. Schließlich wurde das Warten dann auch mit einer kleinen Süßigkeit am Einlass belohnt.
Im Innenhof war es voll mit sympathischen Menschen welche sich unterhielten, rumalberten oder sich von einem der unzähligen Hobbyfotografen, welche manchmal sogar selbst kostümiert waren, fotografieren haben lassen. Die gemäßigten Temperaturen sorgten dafür, dass es an diesem Tag im Freien sehr angenehm war. So war es möglich, bei einem Plausch länger an der frischen Luft zu stehen und dabei einem Cosplayer im “Ghost”-Kostüm aus Call of Duty beim schreddern seiner E-Gitarre zuzuhören. Im Inneren des Gebäude selbst war es schon etwas enger. Verschiedene Räume, welche über einen langen Gang im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk erreichbar waren, stellten ein abwechslungsreiches Programm wie Trading Card Games oder einen Cosplay-Workshop zur Verfügung. Auch Händler waren dort und boten Kissen, Plüschtiere, Poster, Schmuck und vieles mehr an. Aber auch für die, die von allem bereits zu viel haben, gab es eine super Lösung: Der “Bring&Buy”. Gegen eine Gebühr von zehn Prozent des euch selbst festgelegten Verkaufspreises könnt ihr eure alten Sachen wie DVDs, (Anime-)Bücher und Merchandise zum Verkauf anbieten lassen. Das Herzstück bildete aber der große bestuhlte Saal, in dem unter anderem der Cosplay-Wettbewerb ausgetragen wurde und der Abends sogar noch zur Disco umfunktioniert wurde.
Was ich neben dem Platzmangel und dem Schlangestehen etwas schade fand, war der Mangel an gutem Essen. Zwar gab es vor Ort etwas zu bestellen, aber mehr als Tiefkühlfutter war es leider nicht. Vielleicht sollte man für das nächste mal den ein oder anderen Food-Truck Betreiber organisieren. Jedoch hat sich die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen im Vergleich zu damals zum Glück nicht verändert. Dafür aber die Menge und die Qualität der Cosplays, von der ich einen Tag später noch immer ein wenig geflasht bin. Danke an alle die sich Stunden- und Tagelang die Mühe dafür gemacht haben. Ihr habt mir meinen Tag versüßt. Auch die “geistige Reife” hat meinem Eindruck nach im Vergleich zu damals deutlich zugenommen. Es wirkt so, als wäre die “Szene” aus ihren Kinderschuhen heraus gewachsen.
Wer mehr von der Veranstaltung und den Cosplays sehen will, der findet Fotogalerien auf den Seiten der Fotografen Neutrum und Cracky sowie auf der größten deutschen Anime -Fanseite Animexx.de