Der Relaunch einer Website birgt Chancen und Risiken. Für ein Unternehmen kann ein Relaunch zu besserer Sichtbarkeit im Internet führen, bei fehlerhafter Durchführung kann die Seite aber auch in den Google-Suchergebnissen abrutschen. Thomas Zeithaml von SEORATIO berät Unternehmen bei SEO-Fragen und widmete sich beim SEO-Stammtisch den typischen Fehlern beim Relaunch.
Ein Relaunch kann mehrere Ziele haben:
- Die Optik und das Handling der Website sollen verbessert werden
- Die interne Struktur der Website soll überarbeitet werden
- Die Technik der Website soll aufgerüstet werden
Für jedes dieser Ziele lässt sich der Prozess des Relaunch in die Phasen Konzeption, Entwicklung und Livegang unterteilen.
Aufnahme des Ist-Zustands
Für die Konzeption sollte viel Zeit eingeplant werden. Dazu gehört zuerst die gründliche Betrachtung der aktuellen Struktur der Website. „Die meisten Kunden unterschätzen den Aufwand bei der Analyse des Ist-Zustands“, warnt der SEO-Experte Zeithaml. Das führt dazu, dass auch nicht die nötigen Maßnahmen für die Optimierung des Relaunch ergriffen werden. Zeithaml betont, dass die Betrachtung der technischen und inhaltlichen Aspekte der Website von gleich großer Bedeutung sei. „Nur eine Zusammenführung der beiden Punkte bringt den größtmöglichen Erfolg.“
Technische Grundlagen
In der Phase der Entwicklung ist vor allem technisches Verständnis gefragt. „Man muss verstehen, dass Google eine Maschine ist, die nach Regeln arbeitet“, erklärt Zeithaml. Es gibt von Google nicht immer genaue Angaben darüber, welche Regeln das sind. Durch Analyse von Statistiken lassen sich jedoch ziemlich genaue Schätzungen darüber anstellen, welche Faktoren gerade in die Bewertung von Webseiten einfließen.
Während der Entwicklung sollte der Ist-Stand der Website laufend mit Hilfe von Tools wie Screaming Frog überwacht werden. So können typische Fehler wie fehlende Weiterleitungen oder Unregelmäßigkeiten in der Seitenarchitektur aufgezeigt werden.
Besonders wichtig ist die Einrichtung einer Sperre, während diese Tests durchgeführt werden. „Die Seite darf auf keinen Fall gefunden werden, solange sie nicht fertig ist“, unterstreicht Zeithaml.
Leistungskontrolle
Vor dem Livegang der Seite sollte sie noch ausgiebig getestet werden. Wenn sie dann veröffentlicht wird, kann die Google Search Console als Kontrollwerkzeug genutzt werden. Hiermit werden KPIs (Key Performance Indicators) wie Ladezeit, Besucherzahl und Verweildauer überprüft.
Keine Panik sollte entstehen, wenn die Seite direkt nach dem Relaunch im Ranking sinkt. „Es ist ganz normal, dass Google für die neue Platzierung der Seite Zeit braucht“, beruhigt der SEO-Experte. Thomas Zeithaml sieht den Relaunch als große Chance für Unternehmen: „Mit einem Relaunch können viele SEO Faktoren in die Website eingebunden werden.“ Damit das fehlerlos funktioniert, sollte in allen drei Phasen mit SEO Fachleuten zusammengearbeitet werden.
Autor: Klaus Reeder