Technikjournalist Lukas Schreiner berichtet über seine Erlebnisse auf der Gamescom 2018. Er besuchte die Spielemesse als normaler Gast; welche Erfahrungen er machte, lest ihr in seinem Bericht.
Morgens um halb drei geht es los. Draußen ist es noch dunkel und die meisten schlafen. Dennoch ist der Reisebus brechend voll. Im Hintergrund rasselt das eine oder andere Schnarchen, die Beleuchtung ist minimal, aber das Ziel ist klar. Es geht nach Köln zur Gamescom, welche dieses Jahr unter dem Motto„The Heart of Gaming“ stattfindet.
Was sind schon vier Stunden Wartezeit
Als begeisterter Gelegenheitsspieler ist es doch jedes Jahr ein Highlight, die Messe zu besuchen. Die Erwartung darf nur nicht zu hoch gehangen werden. Bahnbrechende Neuheiten werden auf der Spielemesse in Köln zwar nur selten angekündigt. Dazu dient die im Juni stattfindende E3 (Electronic Entertainment Expo) in Los Angeles. Für den wahren Gamer ist das aber egal. Hauptsache es werden ein paar Spiele vor allen anderen ausprobiert.
Lass dich nicht von den Eindrücken erschlagen
Um Zehn kommt der Bus endlich an. Etwas müde geht es dann gleich weiter auf die Messe. Dieses Jahr werden es wieder um die 370.000 Besucher auf der weltweit größten Spielemesse sein und dementsprechend ist organisatorisch vorgesorgt.
In den dunklen Hallen tummeln sich die Menschen und an den Ständen ziehen sich lange Schlangen entlang. Neben den großen Bühnen und den aufwendig gestalteten Ständen wirken die Wartebereiche selbst wie kleine Labyrinthe. Manchmal geschmückt mit lebensgroßen Figuren oder Bildschirmen auf welchen Ausschnitte und Trailer zu den Spielen oder anderen Angeboten laufen.
Im Vordergrund der Messe steht das Erlebnis. Auch die Aussteller legen mehr Wert auf den Aspekt des Spielens. Interaktiv ist dort das Stichwort. Es gibt neben dem Ausprobieren gerade bei den großen Entwickler ganze Bühnenshows. Beim Spielentwickler und Publisher Blizzard sind Synchronsprecher aus den verschiedenen Spielen im Interview für die Fans zum Greifen nahe.
Der Konkurrent Ubisoft sorgt erst mit einem DJ für die musikalische Unterhaltung, danach ist eine Show zum Tanzspiel „Just Dance“ mit freiwilligen aus dem Publikum angesagt.
“Der Fokus liegt beim Spielerlebnis.”
Die Gamescom ist zwar von der Besucherzahl viel größer als die E3, aber die E3 ist halt eher für die Fachpresse ausgelegt, sagt Chris Geissler, Social Media Manager bei Ubisoft. Die E3 ist einfach zeitlich früher dran und hat meistens dadurch den Vorteil. Es geht da auch nicht so sehr um das Spiel zu spielen, eher darum es vorzustellen. Da liegt die Gamescom im Vorteil. Auch gibt es auf der Gamescom immer wieder Neuigkeiten, allerdings ist das nicht der Kernpunkt der Messe. Wie schon gesagt liegt der Fokus beim Spielerlebnis. Nicht umsonst heißt es „The Heart of Gaming“, so Geissler.
Alles in allem
Am Ende lohnt es sich doch immer wieder. Abgekämpft von den langen Warteschlangen hat man seine Lieblingsspiele abgearbeitet und ist entweder voller Vorfreude oder Enttäuschung. Die Taschen sind gefüllt mit Werbeartikel und man ist vielleicht auf den einen oder anderen Geheimtipp gestoßen. Ob es sich gelohnt hat die Messe zu besuchen, liegt im Blickwinkel des Betrachters. Sicher ist: es geht hier nicht nur um die Spiele, sondern auch um den Spieler.