Mikrotransaktionen und EA in einem Satz zu erwähnen, kann in letzter Zeit Einige ganz schön aufregen. Ein Marktforschungsunternehmen sieht jedoch noch Potential bei EA – für mehr Einnahmen durch Mikrotransaktionen.
Die Meinungen sind gespalten. Die Einen sehen in Mikrotransaktionen eine Gefahr, vor allem für junge Spieler, die Anderen denken, dass jeder verantwortungsbewusst mit dieser Methode zu Bezahlen umgehen kann. Dabei war der Auslöser für diese Debatte, das erst kürzlich veröffentlichte Star Wars Battlefront 2 von EA, indem Spieler sich die Helden Luke Skywalker und Darth Vader via Echt-Geld schneller freischalten konnten.
Nach einem großen Aufschrei seitens der Spieler entfernte Entwickler Dice die Mikrotransaktionen vorerst ersatzlos aus dem Spiel. Jetzt meldet sich das Marktforschungsinstitut Superdata zu Wort. Die Analysten von Superdata haben herausgefunden, dass Unternehmen mit Mikrotransaktionen in Free-to-Play-Spielen doppelt so viel Geld einnehmen wie noch 2012.
Weiter beschreibt das Marktforschungsinstiut, dass EA bereits gute Erfolge mit Mikrotransaktionen eingefahren hat. So weist FIFA beispielsweise großartige Zahlen auf, ohne jemals wirklich dafür kritisiert worden zu sein. Das Problem liege darin, dass EA die Mikrotransaktionen bei Battlefront 2 ungünstig gewichtet und nach massiven Spielerprotesten vorläufig wieder aus dem Spiel genommen hat.
Videospiele sind zu günstig und Mikrotransaktionen angebracht
Ein anderer Analyst geht sogar noch einen Schritt weiter. Laut dem Finanzanalysten Evan Wingren von Keybanc Capital Markets sind Computerspiele heutzutage unangebracht billig. Daher sollten sich die Spieler nicht über Bezahlmethoden wie Mikrotransaktionen “aufregen”. Er berechnet die Ausgaben eines durchnittlichen Gamers folgendermaßen:
Star Wars Battlefront 2 kostet rund 60 Dollar in der Anschaffung. Ein Spieler gibt 20 Dollar im Monat zusätzlich für Ingame-Inhalte aus und spielt dann über ein Jahr gesehen täglich etwa 2,5 Stunden. Damit bietet ihm eine Stunde einen Unterhaltungswert von nur 40 Cent. Verglichen damit geben viele für Pay-TV etwa 60 Cent pro Stunde aus, für einen geliehenen Film 80 Cent pro Stunde und für einen Kinofilm rund 3 Dollar pro Stunde.
Weiter beschreibt Wingren, dass die Spiele vor allem im Vergleich zu beispielsweise Kinokarten, viel zu günstig angeboten werden.
Ob seine Rechnung ernst zu nehmen ist, bleibt fraglich. Alleine, dass Wingren davon ausgeht, dass jemand den Online-Shooter Star Wars Battlefront 2 ein ganzes Jahr jeden Tag 2,5 Stunden spielt, ohne sich nach anderen Spielen umzusehen und ohne mal mehr oder weniger Zeit zu investieren zeigt, dass es sich dabei eher um eine Milchmädchen-Rechnung handelt. Auf Eure Meinung sind wir natürlich gespannt!
Meine Meinung: EA ist ein geldgeiler Konzern der den Hals nicht voll bekommt. Die gängige Praxis in der Videospielbranche, zumindest was Triple A Titel angeht, den Spielern einen grafischen Leckerbissen vorsetzen, den sie dann gewissenlos schlucken. Dabei wird erstmal schön bis zu das Doppelte des Standartspiels für Deluxeversionen verlangt. Und da kommt EA ins Spiel: weil das natürlich nicht zum Auskommen als Multimilliarden Konzern reicht, wird noch mit glückspielähnlichen Lootboxen gearbeitet, welche sämtliche Suchtreize ansprechen sollen um auch den letzten Tropfen auszuquetschen. Ich wunder mich nur, dass es so lange gedauert bis die Community aufgewacht ist. EA macht sowas ja nicht erst seit BFII. Unter diesen Voraussetzungen werde ich wohl eine ganze Weile das alte BFII zocken.