Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) hat im gestern veröffentlichten Jahresreport der Computer- und Videospielbranche 2017 die Zahlen für 2016 vorgelegt. Die ernüchternden Zahlen bestätigen den Rückgang an deutschen Marktanteilen in fast allen Gebieten.
Der BIU veröffentlichte gestern den Jahresreport 2017 und legte somit viele rote Zahlen vor. Nur 6,4% des 2016 in Deutschland mit Computer- und Videospielen erzielten Gewinnes gingen an deutsche Entwicklungen. Damit ging der Negativtrend der letzten Jahre weiter. Im Vorjahr lag der Umsatz noch bei 6,5% und im Jahr 2014 bei 7%. Dadurch wird die schlechte Lage der deutschen Gamesbranche nur verdeutlicht.
Nicht alle schneiden schlecht ab
Doch bevor wir zu den ganzen negativen Zahlen kommen noch ein kleiner Lichtblick: Die Browser- und Online-Spiele konnten ihren Anteil am Umsatz minimal von 23% auf 24% steigern. Somit gingen sie als einziger „Sieger“ aus dem diesjährigen Jahresreport des BIU. Den zahlenmäßig größten Verlust machte der Anteil der Smartphone- und Tabletspiele. Dieser sank innherhalb eines Jahres von 7% auf 4,2%. Auch die größte Kategorie, die PC- und Konsolenspiele, musste bittere Verluste einstecken. Auch wenn der Anteil lediglich um 0,1% von 0,6% in 2015 auf 0,5% in 2016 sank, sind das im bereits sehr kleinen Marktanteil sehr tiefe Einschnitte.
„Wenn von einhundert Euro, die für Games ausgegeben werden, weniger als sieben Euro bei deutschen Spiele-Entwicklern ankommen, zeigt das erneut: Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Computer- und Videospielen sind in Deutschland nicht konkurrenzfähig“, sagt Felix Falk, BIU-Geschäftsführer. „Wenn wir als Entwicklerstandort international endlich aufholen wollen, muss die Entwicklungsförderung auf Bundesebene nach der Bundestagswahl schnell kommen, so wie es sie in Großbritannien, Frankreich oder Kanada längst gibt.“
Der vollständige Jahresreport des BIUs steht hier zum Download bereit: https://www.biu-online.de/wp-content/uploads/2017/09/BIU_Jahresreport_2017_interaktiv.pdf
Für weitere Artikel über die Lage der deutschen Gamesbranche bleibt unserer Seite treu. Hier wird bald eine neue Rubrik entstehen, die sich großflächig mit dieser Industrie auseinandersetzt.