Auf einer Gesamtfläche von 1.600 Quadratmetern präsentieren über 50 Aussteller, darunter Sammler, Retro-Entwickler, Musiker und Vereine ihre Schmuckstücke aus über 40 Jahren Videospielgeschichte auf der Gamescom 2017.
Ein besonderes Augenmerk gilt in diesem Jahr einer Zelda-Ausstellung, die sich neben Konsolen mit Pokémon-Motiven und “30 Jahre Final Fantasy – 20 Jahre Final Fantasy VII” einreiht.
Von Flippern, Musik und Sportsimulationen
Das Flipper- und Arcademusem Seligenstadt hat der Vollständigkeit halber klassische Flipperautomaten aufgestellt, die mit dem heutigen Verständnis eines “Videospiels” zwar nicht unbedingt etwas zu tun haben, aber für die Entwicklung zahlreicher Genres durchaus wichtig waren. Immerhin erzählten Flipperautomaten Filmgeschichten bekannter Blockbuster oder adaptierten ganze Sportarten – weit vor den virtuellen Kickern auf unseren Bildschirmen.
Ferner bleiben die Exponate nicht die einzigen Highlights der Retro-Area. So ist das originale Team von Factor 5 (deutsche, später US-amerikanische Spielefirma) anwesend – inklusive Chris Huelsbeck, der unter anderem für die Star Wars: Rogue Squadron – Reihe den Soundtrack produzierte.
Jon Hare, der Gründer von Sensible Software gibt sich ebenfalls die Ehre. Er kann mit seiner Firma durch den Titel “Sensible Soccer” als einer der Godfathers von Fußballsimulationen bezeichnet werden. Die damals noch recht überschaubare Grafik glich das Game mit großartiger Spielbarkeit und 98 auswählbaren Teams (64 Clubs, 34 Nationalmannschaften) aus .
Die älteren Besucher dürfen im Retro-Bereich also in schönen Erinnerungen schwelgen und sogar einigen Größen der Vergangenheit begegnen. Frische, von Witcher 3 und Co verwöhnte Jung-Gamer haben hier die einmalige Gelegenheit sich einerseits etwas erden zu lassen und vielleicht eine Begeisterung für die lange Videospielgeschichte zu entdecken.
Wie alles begann
Das erste namentlich bekannte Computerspiel ist datiert aus dem Jahre 1952 und hieß OXO. Hier konnte ein Einzelspieler sich in einer Partie Tic Tac Toe austoben. Natürlich handelte es sich hierbei mehr um eine Spielerei, schließlich waren die damaligen EDSAC-Computer nicht ansatzweise für den heimischen Haushalt geeignet.
Zwischenzeitlich ging viel Zeit ins Land, neben einigen wenigen (nicht salonfähigen) Spielen, die an Universitäten entwickelt wurden erregte kein Werk echte Aufmerksamkeit. Anfang der 1970er Jahre kam dann der Durchbruch. Die stetig besser werdende Fernsehtechnologie ermöglichte elektronische Spielautomaten, die durch Münzsysteme für den gemeinen Bürger zugänglich wurden. Ein Spiel namens Pong wurde zum Startschuss für eine bis heute ständig expandierende Videospielindustrie.
Die Reise führte über Home/Personal Computer, über den Gameboy und den ersten Heimkonsolen bis hin zu heutigen High-End-Rechnern, 4k-Konsolen und HD-fähigen Handhelds wie der Nintendo Switch. Aktuell vollzieht sich der nächste Wandel in Richtung Virtual Reality. Es bleibt spannend, was die Zukunft für die Videospiele bereithält.