Wer dieses Jahr auf die Gamescom fährt, muss mit strengeren Sicherheitskontrollen rechnen. Grund dafür sind vorwiegend die tragischen Ereignisse in den letzten Wochen. Darunter auch der Amoklauf in München.
Laut Veranstalter soll es im neuen Sicherheitskonzept unter anderem zu starken Taschenkontrollen kommen. Die Sicherheitskontrollen starten täglich um sieben Uhr Morgen. Es muss, laut Veranstalter, deshalb mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. Lasst somit Rucksäcke und Taschen wenn möglich zuhause.
Des weiteren wird nun auch bei Cosplays genauer hingesehen.
“Sämtliche Nachbildungen von Waffen oder waffenähnliche Bestandteile eures Kostüms − unabhängig von Material und Größe − werden euch vor Eintritt in das Gelände abgenommen. Daher bitten wir euch, diese nicht mit zur gamescom zu bringen.”
Wo letztes Jahr noch ganze Mannschaften in Tarnklamotten und Softair durch die Hallen marschierten, dürfte sich das Bild heuer stark wandeln. Aufgrund der vielen Missverständnisse, die durch die jüngsten Ereignisse, einer verunsicherten Bevölkerung und erhöhter Vorsicht entstehen können, ist es ratsamer auf jegliche Waffenaccessoires beim Cosplay zu verzichten. In regelmäßigen Abständen entstehen dadurch größere Polizeieinsätze.
Grund hierfür sei vor allem um “Kinder und Familien sowie andere Besucher […] aber auch Bewohner und Gäste der Stadt Köln, durch täuschend echte Kostüme, die teilweise auch Nachbildungen von Waffen und/oder waffenähnlichen Gegenstande beinhalten, nicht zu verängstigen.”
Pro/Contra Sicherheitscheck bei Cosplays
Die Debatte unter den Cosplayern ist groß. Während die einen den Schritt mit Verständnis für das derzeitige Klima begrüssen, reagieren andere mit klarer Ablehnung der neuen Regeln, dem Verlust von Atmosphäre und unvollständigen Fotos in Aussicht, bei der wichtige Elemente am Cosplay fehlen. Einige Cosplayer bemühen sich um konstruktive Vorschläge. Drei von Ihnen richten sich in einem offenen Brief an die Gamescom.
“Von diesem weltweit bekannten Event wünschen wir uns eine klare, struktrierte und vorallem transparente Regelung für uns Cosplayer.Einen seperaten Eingang, oder zumindest eine seperate Kontrolle mit dementsprechend infomierten Personal, sind wir von zahlreichen andern Events gewöhnt und die längeren Wartenzeiten nehmen wir gerne in Kauf.”
Für Cosplayer bei großen Wettbewerben sowie die von Publishern gebuchten Cosplayer werden separate Checks angeboten. Dies ist in der Kürze der Zeit bis zum Event logistisch wohl nicht mehr für alle Besucher möglich, weshalb separate Eingänge wohl wegfallen dürften.
Für diese Maßnahmen sollte man aber nicht den Veranstalter allein verantwortlich machen. Er reagiert hier schließlich nur auf die Vielzahl der Anfragen von Besuchern und politischen Kreisen, die nach den Terrorakten und dem Amoklauf das Sicherheitskonzept bei diesem Megaevent hinterfragen.
Die komplette Stellungsnahme der Gamescom findet ihr HIER