eSport wird immer populärer. Was früher eine Randerscheinung war, in der man hauptsächlich den stereotypen Gamer fand, begeistert heute die Massen. So fanden im August 2013 die League of Legends Finalspiele im Staples Centre in LA statt. Mit dabei waren rund 10.000 Zuschauer. Aber kann man eSport wirklich als ernsthaften Sport ansehen? David Stern, der ehemalige Commissioner der NBA erwiderte auf die Frage:“Natürlich ist es ein Sport. Es füllt Arenen und Stadien, hat ein mediales Netzwerk (“Twitch” Anm. der Redaktion), besitzt einen stabilen Markt und entwickelt sich stetig.” Mit der Entwicklung im eSport beschäftigte sich nun auch die Studie “The burgeoning evolution of eSports” welche das Unternehmen pwc im April diesen Jahres veröffentlichte. Seit kurzem nennt der Fußballverein Schalke 04 die League of Legends Mannschaft “Elements“ sein eigen.
Frauen und eSport, eine statistische Erhebung
Im Mittel ist der durchschnittliche eSport Interessierte 28 Jahre alt, besitzt im Schnitt mehr technische Geräte als andere und verbringt, wer hätte es gedacht, mehr Zeit vor dem Bildschirm. Zudem ist er häufiger auf sozialen Netzwerken und investiert mehr Geld in sein Hobby.
Die Studie gibt zudem detaillierte Informationen über die Zuschauer. Jeder fünfte von ihnen sieht sich wöchentlich Matches an, wobei laut pwc asiatische und spanische Bevölkerungsgruppen regelmäßiger schauen. Der Großteil gab zudem an, via PC oder Laptop zu schauen. Zwölf Prozent der Befragten sagten, dass sie sich die Spiele auch vor Ort ansehen. Wie sich die Geschlechter verteilen wandelt sich zunehmend. Mehr Frauen als Männer beschäftigen sich mit dem elektronischen Wettkampf. Während von 2105 befragten Personen 22% der Frauen angaben, sich mit eSport zu beschäftigen, waren es bei den Männern nur rund 18 Prozent. Die Zahlen sind beeindruckend, bedenkt man, dass vor nicht mal einem Jahr das Thema Geschlechter und Gaming von einigen Medien sehr klischeehaft betrachtet wurde.
Die Gründe, weshalb Männer und Frauen Matches am Computer als Leidenschaft und Hobby haben und sich die Profispieler ansehen sind verschieden. Männer möchten vor allem ihr eigenes Gameplay verbessern und sehen gerne, wie ihr Lieblingsspiel auf höchsten Niveau zelebriert wird. Bei Frauen steht ganz klar der Spaß und der soziale Aspekt, also das Miteinander im Vordergrund. eSport ist für sie eine Möglichkeit, sich mit Freunden und der Community auszutauschen. Auch für die Zukunft werden steigende Tendenzen vorausgesagt. So möchten 26% der Befragten dem Profimatches mehr Zeit widmen und 29% würden sogar selbst gerne im eSport tätig werden.
Wo der elektronische Sport in den nächsten Jahren landen wird ist abzuwarten. Jedoch wächst die Zahl der Interessenten stetig an. Letztes Jahr verfolgten mehr Menschen die League of Legends Meisterschaften als die World Series des Baseball oder die NBA. Nicht zuletzt wird dies eines der Gründe sein, weshalb nun bereits Pro Sieben interesse daran gezeigt hat, eSport auch ins Fernsehn zu bringen. Vielleicht stehen wir mit unseren Familien in wenigen Jahren im Stadion für die League of Legends Kreisliga.