Das erste offizielle PUBG-Turnier wird durch schlechte Kameraarbeit und kurioses Gameplay zum Flop. Es lockt trotzdem 400.000 Zuschauer vor die Bildschirme – Zahlen, die man sonst nur bei großen Events in League of Legends, Counter Strike: Global Offensive oder Dota 2 sieht.
Durch schlechte Kameraarbeit auf dem PUBG-Turnier der gamescom verpassten die Zuschauer viel Action. Die 400.000 Twitch-Zuschauer durften den Spielern beim Baden zusehen, während auf anderen Teilen der Karte Kills um Kills gemacht wurden. Sogar die Casterin Pansy war deutlich angefressen.(Clip)
Lieber rumgammeln, statt zu kämpfen
Für uns ist das ziemlich langweilig zu beobachten, für die Spieler ist es aber immens wichtig so lange wie möglich zu überleben. Das Punktesystem des Turniers belohnt Überleben, nicht Kills. Deshalb gammeln die Spieler lieber im Wasser, als zu kämpfen, was natürlich auch verständlich ist bei einem $350.000 großen Preispool für das Event. Peinlich ist es nur für den Veranstalter, der diese Schwäche in den Regeln beachten hätte müssen.
Evermore, der Sieger in der Disziplin 3rd-Person-Solo trieb das Spiel jedoch auf die Spitze. 80 Spieler traten in drei Matches gegeneinander an, er hätte also insgesamt 237 Kills machen können. Am Ende hatte er genau vier Abschüsse und null Tode durch gegnerische Spieler. Er hatte nach zwei Spielen so viel Vorsprung in Punkten, dass er im dritten nicht mehr aktiv teilnehmen musste. Er versteckte sich in einem Felsspalt und heilte sich dort lange mit Health Packs und Energy Drinks, während sich die anderen Spieler bekämpften. Er gewann $15.000 und eine goldene Bratpfanne, quasi als Easter Egg.
>> Hier könnt ihr euch die eher unrühmliche Taktik ansehen <<
PUBG-Turnier – Kameraprobleme zu entschuldigen?
Komplett darf die Kameraführung aber nicht verteufelt werden. Bei 100 Spielern auf der Karte und einem schlecht zu bedienenden und unfertigen Observer-Tool hatten die Kameramänner eine riesige Aufgabe. Aber alles lässt sich damit trotzdem nicht entschuldigen. Im Finale verpasste die Regie von den ersten 21 Kills 19. Von den letzten 70 wurden 59 nicht gezeigt, was fast schon an Absicht grenzt.
Congratulations to @LiquidHayz, @TSM_Break & @EVERMOREow for placing 3rd, 2nd & 1st! 🏆 pic.twitter.com/tlpPsBOsRW
— ESL PUBG (@ESLPUBG) August 23, 2017
Bitter nötig für die Zukunft
Um PUBG wirklich eine Chance im E-Sport zu geben muss das Entwicklerstudio Bluehole an den Kameratools, den Turnierregeln und am Spiel selbst arbeiten. Eine Möglichkeit sich zu bewähren hat das Kamerateam jedoch auf gamescom noch. Am Samstag ab 16 Uhr wird nochmal im Squard-3rd-Person-Modus gekämpft. Gezeigt wird das Ganze auf dem PUBG-Twitch-Kanal und auf der gamescom selbst in der ESL Arena in Halle 9.
Ich glaube, dass das Spiel nicht verstanden wurde. Wie schon gesagt ist es ein survival Spiel, in welchem der letzte Spieler gewinnt. Dementsprechend ist Campen auch eine legitime wenngleich langweilige Taktik, welche zum Sieg führen kann, einem aber weniger Equipment zur Verfügung stellt. Dann muss man eben abwägen. Wieso sollte man in Kämpfen sein Leben aufs Spiel setzen, wenn man auch sicher spielen kann.
Katniss Everdeen in Tribute von Panem ist auch nicht überstürzt in irgendwelche Kämpfe reingegangen, sondern hat sich versteckt…